Beitrag & Bilder: Peter Wolf
Drei Tage vor Ort in der Roten-Hölle von Kolotár und Devecse
Ungarn erlebte vor 12 Jahren die größte Umweltkatastrophe in seiner Geschichte.
Die Schlammlawine brach am Montag den 04.Oktober 2010 gegen 12.30 Uhr, nach einem Unfall in der Aluminiumhütte MAL AG. in der Stadt Ajka, im Westen des Landes über die Ortschaft Kolontár herein und etwas später erreichte die Schlammwelle die Kleinstadt Devecser.
Bilanz der Katastrophe 11 Tote und 120 Personen wurden mit Verätzungen in Krankenhäuser gebracht. Die Ursache für das Unglück ist noch unklar, nach ungarischen Berichten soll die Anlage im September erst überprüft wurden sein und als O.K. begutachtet wurden.
Wie O.K. sieht man heute. Wo man auch hinsieht, so weit das Auge reicht steht die Rote Schlammbrühe und verteilte sich über 40 Quadratkilometer Ackerland. Als die ersten Einsatzkräfte in Kolontár und in der Kleinstadt Devecser eintrafen, stand der Schlamm schon 2 Meter hoch. Überall verzweifelnde und hilflose Menschen die alles verloren haben.
In ihre Häuser können sie zurzeit nicht mehr zurück. Ob die Häuser je wieder bewohnbar sind steht noch in den Sternen.
Von den Gärten auf ihren Grundstücken gar nicht zu sprechen, da wächst in den nächsten Jahren wohl nichts mehr und wenn, wäre das Obst und Gemüse nicht zum Verzehr geeignet, da der ganze Boden mit Schwermetallen verseucht ist.
Viele freiwillige Helfer, das Militär und auch der ungarische Katastrophenschutz sind vor Ort und beseitigen den Giftschlamm mit schwerem Gerät.
Die giftige Masse strömte in einen Bach und vermischte sich mit dem Hochwasser. Nach dem der Schlamm den Fluss Marcal erreicht hat, gelangen die Schadstoffe weiter in die Raab und in die Donau. Leider konnten auch mehrere Hundert Tonnen Gips die in den Fluss geschüttet wurde das Gift nicht binden.
Schon jetzt gibt es das große Fische sterben, unvorstellbar, das der MAL - Geschäftsführer, Zoltan Bakonyi behauptet, das man sich vor dem rotem Schlamm nicht zu fürchten braucht, er sei ungefährlich.
Aber die Umweltschutzorganisationen und Greenpeace sehen das ganz anders und widersprachen dieser Darstellung einstimmig.
Dringt der Schlamm ins Grundwasser gelangen die Schwermetalle auch ins Trinkwasser dann könne der Genuss schwere Gesundheitsschäden verursachen.
Es ist schleierhaft, das man so eine Katastrophe einfach so runter spielt, als sei das alles nicht so schlimm, aber das was ich in den drei Tagen in den zwei Ortschaften gesehen habe, spricht eine ganz andere Sprache.
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